Indikation zur Psychotherapie
Psychotherapie ist notwendig, wenn ein Mensch unter Beschwerden leidet, die seelische Ursachen haben. Psychische Krankheiten können sich in psychischen und körperlichen Symptomen und in Störungen der zwischenmenschlichen Beziehungen äußern.
Mögliche Problemfelder:
- Probleme zufriedenstellende Beziehungen einzugehen und zu erhalten
- Schwierigkeiten im Umgang mit Verlusten und größeren Lebensveränderungen
- Selbstwertprobleme
- Probleme am Arbeitsplatz (z.B. Mobbing, Umgang mit Stress)
- Sinn- und Zielprobleme
- Ängste vor Tod, Unfällen, Krankheiten und Verlusten
- Eingeschränkte psychische Fähigkeiten im Umgang mit sich und anderen:
- Probleme in der Wahrnehmung von sich und anderen
- Probleme das eigene innere Erleben zu regulieren und den Umgang mit anderen zu steuern
- Kommunikationsprobleme
- Probleme in der Bindung
Mögliche Beschwerden einer psychischen Störung:
- Depression und Burn-Out: Ständige Niedergeschlagenheit; Verlust von Interesse oder Spaß an Aktivitäten, die früher gerne ausgeführt wurden; verminderter Antrieb oder gesteigerte Ermüdbarkeit; lebensmüde Gedanken
- Anpassungsstörungen: Emotionale Reaktionen auf größere Lebensveränderungen (Tod, Verlust, Arbeitslosigkeit, Umzug, Krankheit etc.)
- Angststörungen: Furcht vor bestimmten Situationen oder Objekten, z. B. übertriebene Angst, peinlich aufzufallen oder vor Tieren, Höhen oder öffentlichen Plätzen bis hin zu ständigem Ängstlichsein
- Panikstörung: Angstanfälle mit bestimmten starken körperlichen Erscheinungen, wie z. B. Herzrasen, Atemnot oder Schwindel ohne dass körperliche Erkrankung festzustellen sind
- Somatisierungsstörungen: Wiederholt auftretende massive körperliche Beschwerden des Magen-Darm-Bereichs, des Herz-Kreislaufsystems, der Atemwegsorgane, der Harn- und Geschlechtsorgane oder der Haut ohne organische Ursachen; Chronische Schmerzzustände
- Psychosomatische Störungen: Magengeschwür, Chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Neurodermitis, Nesselsucht, rheumatische Erkrankungen und Fibromyalgie
- Hypochondrie: Ständige Angst, krank zu sein
- Essstörungen: Erhebliches Untergewicht durch selbst gewählte Essbeschränkungen oder Essattacken mit anschließendem Erbrechen
- Schlafstörungen: Einschlafstörungen, Durchschlafstörungen, Früherwachen, exzessive Schläfrigkeit, Schlafwandeln, Albträume
- Sexuelle Funktionsstörungen: Verlust sexuellen Verlangens, mangelnde sexuelle Befriedigung, Erektionsstörungen, Orgasmusstörungen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
- Zwangsstörungen: Immer wiederkehrende, zwanghafte Handlungen, Gedanken oder Verhaltensweisen bzw. Rituale
- Posttraumatische Belastungsstörungen: Psychische Beeinträchtigungen wie z.B. Schlafstörungen, Ängste, Erregtheit und Vermeidung nach außergewöhnlich belastenden Ereignissen (Unfall, Kriegserfahrungen, Vergewaltigung etc.)
- Persönlichkeitsstörungen: spezifische, tiefverwurzelte und anhaltende Verhaltensmuster, die zu persönlichem Leiden und sozialen Beeinträchtigungen führen
- Sucht: Abhängigkeit von Alkohol, Drogen oder Nikotin; unüberwindlicher Drang, für sich selbst oder andere schädliche oder verbotene Dinge zu tun (z. B. Internetsucht, Spielsucht, Kaufsucht)
- Psychotische Störungen: Schizophrenie, Wahnhafte Störungen, schizoaffektive Störungen
Kontraindikation Psychotherapie:
Eine ambulante Psychotherapie kann nicht helfen bei
- akuten Psychosen
- Suchtstörungen, in der Phase, in denen der Suchtstoff regelmäßig konsumiert wird
- psychischen Störungen als Folge von Erkrankungen und Funktionsstörungen des Gehirns, z.B. bei Demenz oder bei Gehirnverletzungen
- Deutlich eingeschränkter Intelligenz und geistigen Behinderungen